Keramik-Museum am Sonntag, 3.9.17 geöffnet mit einer kleinen Erinnerungsausstellung

 

Im September 2005 gab es im Lindenhof eine Ausstellung zum Thema „Hessische Volkskunst – die Hessen-Pärchen von Ursula Fesca“. Die damalige Ausstellung war um zwei vom Fuldaer Kunsthaus Nüdling ausgeliehene Gemälde konzipiert. Nunmehr ist es gelungen, eines dieser Bilder nach Streitberg zurückzuführen.  Es handelt sich um das  „Schwälmer Mädchen mit Korngarbe“, eine Mischtechnik auf Papier des Düsseldorfer Malers Fritz Schnitzler (1851-1920), der zeitweise in der berühmten Willingshausener Künstlerkolonie lebte.  Es zeigt ein Mädchen in Schwälmer Tracht, das mit einem verdrossenen Gesichtsausdruck die letzten Ähren von einem abgeernteten sonnigen Getreidefeld aufsammelt. Dazu werden einige frühe „Hessen-Pärchen- Keramiken“ von Ursula Fesca aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg ausgestellt.

Mädchen in Schwälmer Tracht mit Korngabe

Das Keramik-Museum zeigt in seiner Dauerausstellung einen Querschnitt durch die Produktion der "Wächtersbacher Steingutfabrik" von den Anfängen bis zum Beginn der 1950er Jahre. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Präsentation einer Original-Küche aus der Möbelfabrik Eisenhammer um 1900 in einem separaten  "Küchen-Haus".

Schwerpunkt der ausgestellten Keramiken ist nach wie vor der Historismus, insbesondere die „Max-Rösler-Zeit von 1874 – 1890“ sowie der „Wächtersbacher Jugendstil“  der Kunstabteilung unter Christian Neureuther von 1903-1921 bzw. Eduard Schweitzer von 1921 – 1928.
Bei der Ausstellung der Keramiken für den Zeitraum von 1920 - 1950 in dem ausgebauten ehemaligen Silo ist  die  umfangreiche beeindruckende  Präsentation von "Spritz-Dekoren" aus den 1920er Jahren hervorzuheben. An den Keramiken in diesem  "Keramik-Turm" kann man zudem die politische Entwicklung Deutschlands von der Weimarer Republik über das Dritte Reich bis hin zu den Anfängen der Bundesrepublik Deutschland ablesen.

Die Keramik-Sammlungen des Lindenhof Museums wollen der einmaligen Design-Geschichte der Wächtersbacher Steingutfabrik ein lebendiges Denkmal setzen.

Eintritt frei; gerne können gesonderte Termine vereinbart werden Tel. 06054/6714