„Schleissner meets Fesca" und die „Streublümchen"



Sonderausstellungen im Lindenhof-Keramikmuseum – Sonntag geöffnet

BRACHTTAL (ex). Das Lindenhof Keramik-Museum in Brachttal-Streitberg ist am Sonntag, 4. Juli, geöffnet. „Schleissner meets Fesca" und „Streublümchen" heißen die zwei Sonderausstellungen im Lindenhof. Thema der ersten Sonderausstellung ist die Zusammenarbeit der Silberschmiede J.D.Schleissner Söhne und der Waechtersbacher Keramikfabrik vermutlich in den 1930er bis 1950er Jahren. Die Firma Schleissner besteht seit über 325 Jahren, ist die älteste Silberschmiede Deutschlands, war von 1816 bis 2005 in Hanau ansässig und arbeitet jetzt im Hofgut Zippur in Hain-Gründau.

Eine Vase der Waechtersbacher Keramik. Foto: ex

Leider ist das Schleissner-Archiv 1944 bei der Zerstörung des alten Firmengebäudes in Hanau untergegangen, so dass sich die näheren Umstände der Zusammenarbeit heute nicht mehr klären lassen. Marlies und Klaus-Dietrich Keßler konnten in den Jahren 2008 und 2009 eine große Weinkanne und eine Schale der Waechtersbacher Keramik erwerben, die mit üppigem Silberschmuck verziert waren. Beide Gefäße haben eine dunkelgraue, mattglänzende Glasur auf grünem Untergrund, beide Gefäße haben das bekannte Rillendekor der 30er Jahre, entworfen von der Designerin Ursula Fesca. Neben diesen beiden Stücken sind aus dem Besitz der Silberschmiede Schleissner jetzt im Lindenhof Keramiken nach Entwürfen von Ursula Fesca mit Verzierungen aus massivem Silber zu sehen. Entwurfszeichnungen für den Schmuck von Waechtersbach-Gefäßen von Richard Alfons Schleissner (1895 – 1953), Silber-Applikationen, Keramik-Rohlinge, ein Waechtersbach-Gefäß aus der laufenden Produktion mit Silberschmuck sowie eine Original-Entwurfszeichnung aus der Übergangszeit vom Historismus zum Jugendstil.

Die Sonderausstellung „Streublümchen" thematisiert erstmalig ein Dekor der Waechtersbacher Keramikfabrik, das in immer neuen Variationen vom späten Jugendstil bis in die frühe Nachkriegszeit produziert wurde. Derzeit umfaßt die Ausstellung 8 verschiedene Dekore aus dem Besitz des Lindenhofs, wobei damit zu rechnen ist, dass es noch weitere Dekorvariationen gibt. An entsprechenden Hinweisen wären Klaus-Dietrich und Marlies Keßler sehr interessiert.

Die Sonderausstellungen „Schleissner meets Fesca" und „Streublümchen" laufen noch bis Ende Juli. Geöffnet am Sonntag von 14 Uhr bis 18 Uhr. der Eintritt ist frei. Gerne können zusätzliche Termine vereinbart werden unter Telefon 06054/6714.

Quelle: GT-Extra 30.06.2010