Leben mit einem Traum



Klaus-Dietrich Keßler blickt zurück auf zehn Jahre Keramik-Museum. Foto: aheJUBILÄUM Vor zehn Jahren eröffnete in Streitberg das Keramik-Museum / Feierstunde

BRACHTTAL (ahe). Am 12. Oktober 2003 eröffneten Marlies und Klaus-Dietrich Keßler in einer ehemaligen Scheune in Streitberg ihr Keramik-Museum Lindenhof. Jetzt feierten sie das zehnjährige Bestehen ihres Privatmuseums gemeinsam mit Freunden und Sammlern mit einem Empfang im Dorfgemeinschaftshaus Streitberg.

 

In Vertretung des Landrats Erich Pipa überbrachte Kreisbeigeordnete Sigrid Schindler Glückwünsche zum Jubiläum. „Ich war bei der Eröffnung dabei. Und ich habe mich gefreut, dass in unserer Gemeinde und in unserem Landkreis ein so schönes Kleinod entstanden ist. Mit Eurem Museum habt Ihr etwas Kostbares geschaffen. Denn das Lindenhofmuseum ist ein Stück Kulturgut und ein Stück Heimat", so Schindler. Sie betonte, dass durch die Waechtersbacher Keramik ein ganz besonderer Menschenschlag, der die hiesige Region präge, entstanden sei. „Wir können stolz sein, dass es Menschen gibt, die dieses Kulturgut schätzen und bewahren, weitertragen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dafür gebührt dem Ehepaar Keßler ein ganz besonderer Dank", so die Kreisbeigeordnete.

Auch Bürgermeister Christoph Stürz gratulierte: „Wir alle partizipieren am großen persönlichen Engagement von Marlies und Klaus-Dietrich Keßler. Aus eigenen Mitteln haben sie eine Leistung erbracht, die beispielgebend ist. Sie haben ihre eigene bestehende Sammlung mit ihrem Museum öffentlich gemacht. So wird die Geschichte der Keramik am Leben und im Gedächtnis der Menschen erhalten. Wir haben hier in Brachttal eine höhere Museumsdichte als in Frankfurt", hob Stürz hervor.

Und auch Landrat a. D. Karl Eyerkaufer ließ es sich nicht nehmen, an der Feierstunde teilzunehmen. Schließlich sei er bei der Museumseröffnung vor zehn Jahren in der Funktion des Landrats dabei gewesen, sagte er. Er könne sich sehr gut an den 12. Oktober 2003 erinnern, da er an diesem Tag auch am Schelmenmarkt in Gelnhausen erwartet wurde und mit merklicher Verspätung dort eingetroffen sei. „Meine Frau und ich waren so fasziniert von den ausgestellten Sammlerstücken, dass wir länger als geplant blieben", erinnerte sich Eyerkaufer.

Nach den Grußworten der Gäste gab das Mittelalter-Ensemble „luxuria auris" ein musikalisches Intermezzo und gab Klaus-Dietrich Keßler mit seinem Beitrag „Das Leben mit einem Traum" Anmerkungen zu zehn Jahre Keramik-Museum Lindenhof, dessen Mauern eine der bedeutendsten Sammlungen von Waechtersbacher Keramik von den Anfängen der Produktion im Jahre 1832 bis in die späten 60er Jahre des 20. Jahrhunderts in sich birgt.

Am Nachmittag referierte Ulrich Linnemann aus Bad Schwalbach über das Thema „Eine vorzügliche Steingut-Fabrik, welche schöne, dauerhafte und höchst mannigfaltige Waren liefert..." und gab neue Erkenntnisse zum Wächtersbacher Steingut der Frühzeit (1832 - 1874). Über „Die Fabrik, die Keßlers und das Brachttal - ...zum Nutzen und Mehren der hiesigen Region..." sprach Pascal Heß aus Frankfurt. Im Anschluss hatten Marlies und Klaus-Dietrich Keßler in ihr Lindenhof-Museum eingeladen und es gab Gelegenheit für Gespräche und zum Betrachten der wertvollen Sammlerstücke.

Für die Öffentlichkeit zugänglich ist das Keramik-Museum in der Lindenstraße 2 in Streitberg an jedem ersten Sonntag im Monat sowie nach Absprache.

 

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt 11.06.2013